05.09.2018

Das Digitalisierungsparadoxon

Am 31. August hat unser Geschäftsführer Digitalisierung Thomas Götzen an der Pressekonferenz des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. zum Thema „Digitalisierungsparadoxon der Immobilienwirtschaft“ teil genommen. Im Rahmen der Pressekonferenz wurden die Ergebnisse einer BFW-Umfrage zur Digitalisierung unter mittelständischen Immobilienunternehmen vorgestellt.

Die Studie wurde gemeinsam mit dem BFW-Digitalisierungsbeirat erstellt, bei dem Thomas Götzen als sehr aktives Mitglied tätig ist. Die Studie ergab, dass die meisten Unternehmen lediglich digitale Grundlagen umgesetzt haben, obwohl die überwiegende Mehrzahl große Erwartungen an die Digitalisierung hat. Vor allem Kosten, Zeitmangel und fehlendes qualifiziertes Personal werden als Hindernisse angeben, die eine stringente Digitalisierung bisher verhindert haben.

BFW Präsident Andreas Ibel erklärte: „Die Umsetzung der Digitalisierung in der Immobilienbranche ist von Widersprüchen geprägt. Die Unternehmen drohen sich selbst auszubremsen. Dabei verkennt die Mehrheit das große Potenzial, das die Digitalisierung für das Entwickeln neuer Geschäftsmodelle bietet“. So glauben 70 % der Verwalter und Bestandshalter sowie 56 % der Bauträger und Projektentwickler nicht daran, dass sie durch die Digitalisierung neue Geschäftsfelder erschließen können.

Dr. Thomas Götzen macht auf die Problematik aufmerksam, dass wenn heute noch keine intelligenten Systeme in die Immobilie eingebaut werden, die Immobilie immer auf dem Stand von 2018 stehen bleibt. Und das obwohl es andere Branchen, allen voran die Automobilindustrie, vormachen, wie es eigentlich gehen kann. Thomas Götzen erläutert, dass „je länger die Unternehmen warten, desto höher werden die Investitionskosten und -risiken. Die Grundlagen müssen bereits heute gelegt werden.“ Und obwohl die Unternehmen, die bereits neue Technologien in Gebäude einbauen, Mehrwerte erkennen, wird es nur von einer sehr geringen Anzahl von Unternehmen umgesetzt.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Immobilienbrache beim Thema Digitalisierung getrieben ist und die meisten Unternehmen in einer passiven Haltung verbleiben und nur umsetzten, was vom Markt oder dem Gesetzgeber gefordert wird. Eine Bereitschaft, entsprechende Investitionen zu tätigen, besteht bisher nur selten. So spielt die Digitalisierung am Gebäude für die meisten Unternehmen noch gar keine Rolle. Und die Chance neue Geschäftsfelder durch neue Produkte oder Services zu erschließen wird derzeit nicht gesehen.

Es ist nun an den Immobilienunternehmen tätig zu werden und Digitalisierung einzusetzen und voran zu treiben. Der Informations- und Wissensaustausch mit anderen Unternehmen ist dafür unablässig.

Die gesamte Pressekonferenz kann hier in voller Länge angesehen werden.