18.01.2023

Nachhaltigkeit – Vorzeigeprojekte und green washing

Anfang 2022 ist die EU-Taxonomie in Kraft getreten. Hier spielt Nachhaltigkeit im Finanzsektor, und damit auch in der Immobilienbranche, eine wichtige Rolle, indem Finanzströme in nachhaltige Investitionen gelenkt werden. Neben dem nachhaltigen Gebäude (Green Building), ist die langfristige nachhaltige Nutzung sowie Bewirtschaftung des Gebäudes ebenso von Bedeutung. Dies stellen nachhaltige grüne Mietverträge (Green Lease) sicher. Hierbei verpflichten sich sowohl Mieter als auch Vermieter, ressourcenschonend zu agieren und mit nachhaltigem Blick die Immobilie zu nutzen. 

Vorreiter beim Thema nachhaltige Immobilien sind unsere niederländischen Nachbarn: In Venlo steht seit einigen Jahren das wohl modernste und zukunftsweisendste Bürgerbüro Europas. Das Verwaltungsgebäude der Gemeinde Venlo ist nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft „Cradle to Cradle“ (C2C), entworfen und gebaut worden. Das neue Rathaus geht sogar noch einen Schritt weiter: Die grüne Fassade säubert die Umgebungsluft für eine saubere Luft im Gebäudeinnern. Ein Gewächshaus in den oberen Etagen reinigt und erwärmt die Luft und ein Sonnenschornstein versorgt das Gebäude mit einer natürlichen Durchlüftung. Solarzellen sorgen für saubere Energie, der Wasserauffang auf dem Dach bewässert die Fassade und eine eigene Pflanzenkläranlage bereitet das Wasser aus Waschbecken auf und versorgt damit die Toilettenspülungen. 

Die Immobilienbranche hat das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile verinnerlicht. Aber Cradle to cradle ist der nächste Entwicklungsschritt: Durch diese Art des ressourcensparenden Bauens werden Produktionsprozesse optimiert, das Anfallen von nicht recycelbaren Materialien minimiert und der CO2-Ausstoß reduziert. Auch das Leuchtturmprojekt von INTERBODEN The Cradle, das erste Holzhybrid-Bürogebäude im Düsseldorfer Medienhafen, wird nach diesem Prinzip gebaut.

Die Vorteile des grünen Bauens liegen nicht nur in einer guten Ökobilanz: Die Gebäude sind auch wirtschaftlicher, da der Energieverbrauch gedrosselt wird. Insbesondere institutionelle Investoren betrachten und analysieren im Zuge des Ankaufsprozesses den Energie- und Ressourcenverbrauch sehr genau. Denn gerade bei Büromietern ist je nach Branche und Unternehmensimage immer mehr ein Trend zur Nachhaltigkeit erkennbar. Dabei hilft nun die neue EU-Taxonomie, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Der Mensch im Mittelpunkt

„Human Centered“ ist auch ein Stichwort, wenn es um nachhaltige Quartiere geht. Neben den baulichen Maßnahmen, die das Quartier nachhaltig macht, steht der Mensch im Vordergrund. Gutes Beispiele hierfür ist das maxfrei in Düsseldorf, wo großzügige Grünflächen mit mehr als 120 Bäumen, ein Platz mit Außengastronomie, ein Kinderspielplatz sowie ein Wasserspiel für eine hohe Aufenthaltsqualität im gemischt genutzten Quartier sorgen. 

Auch das "EnergiePlusQuartier Daelweg" vom Spar- und Bauverein Dortmund bietet Wohnraum für alle Generationen. Es hält den Autoverkehr weitgehend an der Peripherie und wird über ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk mit Wärme und Strom versorgt. Hinzu kommen zahlreiche Photovoltaik- Anagen auf den Dächern. Somit wird mehr und mehr Energie erzeugt als verbraucht.

Der Mensch im Mittelpunkt – das ist auch das credo nachdem Gebäude und Quartiere von INTERBODEN geplant und realisiert werden.